Mit dem “P 70” haben wir Ende der 50er Jahre Mutters Schwester Elli nebst Familie in Magdeburg / Cracau, am “Alten Strom” mehrfach besucht.
Hier konnten wir Kinder damals noch in der Elbe baden. Ab Mitte der 60-er Jahre war das nicht mehr möglich. Die CSSR und die DDR leiteten zu viele chemische Industrieabwässer ein, dass sich nicht mal mehr Fische halten konnten. Wer in den späten 80-er Jahren in die Elbe stieg, riskierte ohne Waden wieder heraus zu kommen …
Erst nach 1990 begann ein systematisches Umdenken. Heute aber ist die Elbe wieder fast gesund.
Neben der kleinen Personenfähre nach Rotehorn befand sich ein kleines Elbe-Strandbad. Als Fährersatz steht heute die Pylonenbrücke für Fußgänger Richtung Rotehorn-Park.
Da die Familie unmittelbar daneben wohnte, sollte das Umziehen nach unserem Badevergnügen für uns kein Problem darstellen. Ich war so etwa 8 Jahre alt, Irmgard war 9 Jahre und Hanne etwa 14 Jahre.
Also hoch in den 3. Stock und einzeln ins Bad. Die anderen Zwei tropften solange den Korridor nass … Da sah ich das einzige Mal Onkel Rolf kurz vorm Ausrasten. Er riss die Tür auf und schubste Irmgard und mich zu Hanne ins Bad. “Raus kommt ihr erst wieder, wenn ihr umgezogen seid!”
Ein Zirkus bahnte sich nun an, ich durfte doch die Mädchen nicht nackt sehen. Ich selbst war aber genauso genant (schamhaft). Irmgard hielt mir nun die Augen zu und Hanne verließ ihren nassen Badeanzug. Dann kurzer Wechsel der Prozedur und Irmgard schlüpfte in trockene Klamotten.
Doch wie weiter? Sie schworen nun beide, nicht zu gucken und so konnte auch ich die Kleidung wechseln … Hier lernte ich, Frauen zu trauen! Was sind doch Kinder manchmal blöd, was gab’s da schon zu sehen?